Bharatpur - Sawai Madhopur - Ranthambhore Nationalpark/ The Sawai Madhopur Lodge

Da der Zug erst um 10.50 Uhr in Bharatpur abfuhr, erschienen wir erst um 9 Uhr zum Frühstück. Auch diese Nacht blieb die Temperatur in den Zimmern bei 28°C trotz laufender Kühlaggregate. Dabei sanken draussen die Temperaturen gegen Morgen auf wesentlich tiefere und angenehmere Werte.

Weil Lamba mit einem Taxi und seinem eigenen Wagen etwas verspätet erschien, kam kurz eine gewisse Nervosität auf und die Fahrt zum Bahnhof durch den dichten Verkehr erschien uns viel zu lange zu dauern. Der Zug fuhr pünktlich ab und erreichte um 13.15 Uhr Sawai Madhopur. Für uns war es eine angenehme Reise, weil wir die grossen, schweren Gepäckstücke unserem Bus hatten mitgeben können und deshalb beim Ein- und Aussteigen damit nicht behindert waren. Erstaunlicherweise bleibt einem dazu nämlich gar nicht viel Zeit und schon ist der Zug wieder unterwegs. Vielen Indern ist zudem das ‚Queue up' ein Fremdwort. Sie drängen sich oft recht hemmungslos an Wartenden vorbei, um einen guten Platz zu ergattern.

Auch in den Erstklass- oder Sleeper-Wagen fühlten wir uns recht eingeschlossen, da die Fenster sehr klein sind und sich nicht öffnen lassen. Sie sind zudem mit einer wärmedämmenden Folie versehen und meist schmutzig, so dass die Aussicht auf die vorbeirasenden Landschaften ziemlich behindert ist. Eigentlich schade, denn die Fahrt geht durch recht abwechslungsreiche Landstriche, unterbrochen von einigen Halten an Stationen, auf denen immer ein grosser Betrieb herrscht. Zwischendurch liefen immer wieder fliegende Händler mit Tee und Sandwiches durch den Zug und priesen ihre Ware lauthals an. Um 14.30 Uhr erreichten wir Sawai Madhopur, wo wir von Harish erwartet wurden Er war von Meridian hierher beordert worden und hatte Delhi mitten in der Nacht mit dem Zug verlassen müssen.

In der Sawai Madhopur Lodge wurden wir von Mrs. S. Singh Rathore freundlich empfangen. Sie wollte jedoch Beat und mir kein Zelt zuteilen, obwohl wir es ausdrücklich wünschten. Sie begründete es damit, es sei zu heiss. Als wir uns jedoch zusammen mit Harish die Zelte ansahen, mussten wir feststellen, dass diese seit 1996 stark gelitten hatten und sich in einem relativ schlechten Zustand befanden.

Ich erhielt die Suite Nr. 14 zugeteilt, in der auch Peter von Arx gewohnt hatte und taufte sie sofort in ‚King George's Suite' um. Etwas später bezogen Nicole und Beat die daneben liegende, weil ihr Zimmer für einheimische Gäste gebraucht wurde. Kaum waren wir mit dem Lunch fertig und hatten auf der Terrasse den üblichen Tee oder Kaffe getrunken, hiess es um 14.30 Uhr zum Game Drive aufzubrechen. Nach dem üblichen Warten am Parkeingang, während dem wir von den Händlern fast ‚gefressen' wurden, erhielten wir den Track 1 mit der ent-sprechenden Nummer am Kühler des Fahrzeugs zugeteilt. Im offenen Canter fuhren wir in Staub eingehüllt in einem Pulk von Jeeps. Das Gerücht, dass der Track 2 entlang den drei Seen gesperrt sei, hatte sich leider bewahrheitet. Der Grund dafür war jedoch nicht zu erfahren. Doch war der Unmut, vor allem auch bei den einheimischen Guides gross und einige sagten, sie würden in Zukunft nach Kanha ausweichen. Die Ausbeute war eher spärlich: zahlreiche Axis, einige Nilgau-Antilopen und Sambar-Hirsche sowie viele Vögel. Die Staubentwicklung war vor allem für Nelly und Walter, die auf der hintersten Bank Platz genommen hatten, recht unangenehm. Walter hatte am Schluss des Game Drive ganz rote Haare.

Im Anschluss an das Dinner, das draussen im Garten stattfand, aber nicht das Niveau von 1996 erreichte, wollte mich Harish unbedingt sprechen, nachdem er am späten Nachmittag immer noch auf Quartiersuche gewesen war. Er sagte mir, er sei für die Abwicklung der Reisen von Meridian in Nord-indien verantwortlich und es sei nicht üblich, den Guides vor Antritt der Tour Geld zu übergeben. Lamba habe auch nie danach gefragt. Doch hätte er ihm unterdessen seine Auslagen bezahlt und er würde die übrigen anfallenden Kosten nun übernehmen. Ich entgegnete ihm, dass mir dies im Grunde genommen egal sei, wie Meridian mit den Local Guides abrechne. Tatsache sei, dass unseren Gästen gemäss Ausschrieb der Reise keine weiteren Kosten entstehen dürften und die entsprechenden Beträge bereits an die Meridian überwiesen worden seien. Im übrigen zeuge der Vaucher ‚Bill us on Jungle Plan only' für die Bharatpur Forest Lodge von der Unkenntnis der lokalen Verhältnisse. Dies sei dort nämlich überhaupt nicht möglich, was bereits Peter von Arx vor kurzem erfahren hatte.

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