Auch beim heutigen Early Morning Game Drive mussten wir wieder die Tracks 3 und 4 fahren und zwar gegeneinander, was mich richtig wütend machte. 1996 hatten wir die Möglichkeit gehabt, die Tracks aus-zuwählen und hatten miteinander fahren können. Ich wechselte nun ins das Fahrzeug mit Doris, Nicole, Andy und Beat, während Lamba Dorothee, Nelly, Alfred und Walter begleitete. Unser heutiger Ranger sagte nun wieder, der Track 2 sei wegen Filmaufnahmen der BBC gesperrt und es ginge um sehr viel Geld. Das Management des Parks sei jedoch seit einigen Jahren sehr schlecht und die Besucherzahlen seien massiv am Sinken - Kunststück bei soviel Beamtenwillkür. Wir sahen einige Hirsche und nochmals Spornperlhühner. Die fünf im anderen Fahrzeug waren einem Leoparden begegnet. Alle hatten ihn aus nächster Nähe beobachtet und Walter hatte ihn ausführlich auf Video bannen können.
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Mrs. Singh Rathore, wobei ich nochmals betonte, meine Abneigung beschränke sich auf sture und zum Teil bestechliche indische Beamte und nicht gegen Indien als Land und sicher nicht auf ihre Lodge. Lamba meinte, diese Willkür und das heutige Missmanagement sei offensichtlich auch eine Folge des Regierungswechsels, der 1996 in Rajasthan stattgefunden hatte.
Um 10 Uhr brachen wir auf die 200 km lange Etappe auf. Bei einem kurzen
Besuch in einem Haus eines kleinen Dorfes begegneten wir, im Gegensatz zum
bisher gesehenen, recht frechen und unglaublich schmutzigen Kindern, die uns
ungeniert anbettelten und mir einen Kugelschreiber aus der Brusttasche meines
Hemds klauten. Da griffen dann allerdings endlich die Erwachsenen ein. Gegen
14 Uhr trafen wir in Jaipur ein.
Nach dem Lunch reichte die Zeit gerade für einen kurzen Halt am Palast
der Winde, einen halbstündigen Besuch im Maharaja-Palast und Museum. Nicole
und Beat, die in der Stadt noch ein Messing-Wassergefäss hatten kaufen wollen,
wurden von Lamba auf später vertröstet. Die Besichtigung einer genossenschaftlichen
Stoffdruckerei und Teppich-Manufaktur wurde relativ rasch abgebrochen, da
niemand Lust hatte, einen Kauf zu tätigen. Nach einem kurzen Zwischenhalt
am Fusse des Amber Palace, wo gerade drei Elefanten von ihren Mahouts gebadet
wurden, ging es auf einer richtungsgetrennten Autobahn recht zügig nordwärts.
Allerdings ist man in Indien nie sicher, ob einem nicht doch ein Kamelgespann
oder ein Fahrzeug in verbotener Richtung entgegenkommt.
Das Sariska Palace Hotel, den ehemaligen Jagdpalast des Maharajas von
Alwar, erreichten wir schliesslich nach den letzten Kilometern auf engen
Strassen erst nach Einbruch der Dunkelheit um 19.30 Uhr. Das Dinner-Buffet,
das auf der Terrasse aufgebaut war, erwies sich als gar nicht herrschaftlich.
Viele der Speisen waren - auch nach Meinung unserer einheimischen Begleiter
- schlecht gewürzt und trotz der Wärmebehälter schon kalt, noch bevor sie
auf den Teller geschöpft wurden. Dafür waren die Zimmer gross und komfortabel.
Während des Nachtessens liessen wir die Reise nochmals Revue passieren, wobei
vor allem der schlechte Flugplan mit vielen Umwegen kritisiert wurde. Aber
auch mit Lamba waren die Gäste nicht zufrieden. Er sei oft recht teilnahmslos
im Fahrzeug gesessen und habe in Gegensatz zu den früheren Guides Sudar und
Deena kaum je etwas über die Geschichte Indiens oder der Schutzgebiete und
Nationalparks erzählt. Ich versprach, dies zumindest für die Parks im vorliegenden
Bericht so gut als möglich nachzuholen. Gesamthaft gesehen, sei es eine schöne
Reise gewesen, doch die beiden Paare, die bereits 1996 mitge-reist waren,
fanden übereinstimmend, mit Exotic Journeys und Akbar Hussain hätte es weit
besser geklappt.
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