Samstag, 17. Oktober 1998 Banos - Riobamba

Myrtha, Lilo, Lothar und Veronica gehen bereits um 7.00 h in die Thermalquellen zum Baden. Veronica hat etwas von einem Spaziergang von 5 Min. erzählt. Wir sollten später erfahren, dass es etwa 30 Min. steifen Marsches benötigte um das Thermalbad zu erreichen.

Nicole und ich gehen bis zum Frühstück um 9.00 Uhr in die Stadt. Wir suchen Geschenkpapier und auch sonst noch etwas Nettes für Myrthas morgigen Geburtstag. So gegen 8.00 h beginnt die Stadt langsam zu erwachen. In einer Papeterie werden wir fündig. Neben dem Geschenkpapier kaufen wir noch einen Katzenkopf aus einer mit Papierschlangen verzierten Tonvase.

Nach dem Frühstück um 9.00 Uhr sind wir gemeinsam in die Stadt gegangen, haben u.a. einen Wasserfall tief im Flusstal besucht und dann steht Kunsthandwerk auf dem Programm. Wir besuchen zuerst einen Taguaschnitzer. Dieser drechselt uns zur Demonstration eine ca. 4 cm hohe Vase aus der Nuss der Taguapalme. Nach der Bearbeitung sieht das gute Stück wie Elfenbein aus. Hoffentlich haben wir bei der Einreise in die Schweiz keine Probleme damit. Auf dem Weg zu den Balsaholzschitzern hat es noch viele Geschäfte und wir besuchen fast jedes. Lothar will noch einen Alpacapullover erstehen und die Frauen sind ganz scharf auf T-Shirts. Aber weder Alpaca-Pullover noch T-Shirts sind in der richtigen Grösse oder Qualität vorhanden.

Es ist schon kurz vor 13.00 h als wir die Holzschnitzerwerkstatt erreichen. Im feuchten Zustand lässt sich das Balsaholz mit einem Küchenmesser in Form bringen. Dann wird die Schnitzerei im Ofen getrocknet, evtl. Sprünge im Holz werden anschliessend mit einer Holzmasse ausgebessert. Mit einem Lötkolben werden dann die Konturen eingebrannt und zum Abschluss mit Farbe bemalt. Die beliebtesten Motive sind Tucane und Papageien. An diesen beiden Vogelarten wirken die kräftigen Farben nicht einmal kitschig. Kurt ersteht einen grösseren Papageien der auf einem Baumstamm sitzt. Der Stamm ist jedoch für den vorgesehenen Standort zu hoch, darum wird er gleich an Ort und Stelle gekürzt und die Schnittstelle geschlichtet. Auf dem Rückweg wird so aus "Kurt ohne Gurt" bald Mal "Dr Kurt het e Vogel".

Nach einem kleineren Mittagessen in der Stadt marschieren wir zurück zum Hotel. Dies geschieht nicht ohne Unterbruch. Die Geschäfte an denen wir vorbeikommen haben eine grosse Anziehungskraft, was sich aber nicht als schlecht erweist. Erstens entdecken wir einen Grillstand der "Gui", eine nationale Spezialität, anbietet. Veronica ersteht für uns alle ein Häppchen, und einige von uns bringen es auch übers Herz das nach Kaninchen schmeckende Meerschweinchen-Fleisch zu essen. Zweitens finden wir einen Laden, der Coca-Tee führt. Dieser ist nicht Mal teuer. 100 Beutel kosten umgerechnet etwa SFr. 10.- also nur etwa 10% von dem was ich in Otavalo für den selben Tee ausgegeben habe.

Nun ist es aber wirklich Zeit nach Riobamba aufzubrechen. Die 1 1/2-stündige Fahrt führt über eine von El Nino arg in Mitleidenschaft gezogene Strasse. In Riobamba schlafen wir im Hotel eines berühmten ecuadorianischen Bergsteigers und treffen dort auf die B-Gruppe. Diese erzählen uns von ihren Abenteuern und Misserfolgen. Im Dschungel wurde ihr halbstündiger Fischfangausflug zu einer 5-stündiger Uebung mit 4-maligem Einbaumversenken um unter umgestürzten Bäumen durchzukommen. Die Besteigung des Cotopaxi mussten sie auch aufgeben, da viel zu viel Neuschnee gefallen war, was die Besteigung zu gefährlich machte. Nach dem Nachtessen gehen alle rasch zu Bett, da am Morgen bereits um 5.00 Uhr Tagwache ist.

Bilder und Text © meinereisen.com letzte Aenderung: 11.06.2000