Mittwoch, 28. Oktober 1998
Quito - Aruba - Amsterdam
Nach
einem ausgiebigen Frühstück begeben wir uns alle auf den Flughafen.
Juan gelingt es unsere Schildkröte als Gruppengepäck ohne
Aufpreis einzuchecken. Beim letzten Aufruf des Fluges verschwindet Nicole
noch schnell auf die Toilette. Was nun kommt ähnelt einem Krimi.
Ich werde von einer Flughafenangestellten nach meinem
Namen gefragt und habe sofort einen Begleiter links und rechts, die
mich auffordern, mit ihnen zu kommen. Ich folge den beiden Herren und
werde bei der Gepäckaufgabe von einigen bis an die Zähne bewaffneten
Polizisten höflich gebeten zu erklären, was sich in diesem
Paket befindet und es zu öffnen. Nicht nur wir, sondern auch die
Drogenhunde scheinen an der Schildkröte Gefallen zu finden. Ich
erkläre den Polizisten freundlich den Inhalt des Pakets, verzichte
aber auf das Oeffnen, erlaube Ihnen jedoch, es selbst zu öffnen
und es dann auch wieder zu verschnüren. Auf dieses verzichten sie
jedoch.
Im
Nachhinein wird uns bewusst wie blauäugig wir eigentlich gewesen
sind. In dieser Schildkröte und auch in unserem Gepäck hätte
Jedermann zu jeder Zeit irgend etwas verstecken können. In der
Zwischenzeit hat sich Nicole bereits Sorgen gemacht. Sie stand ohne
Ticket und ohne Ausweis ganz einsam in der Abflughalle und ist erleichtert
als ich auftauche. Jetzt können auch wir das Flugzeug besteigen.
Der Gang zum Flugzeug ist ein Spiessrutenlaufen zwischen bewaffneten
Polizisten und Drogenhunden. Mein Cocatee wird jedoch nicht beanstandet
und auch nicht erschnüffelt. Nach einem ruhigen Flug mit Zwischenlandung
in Aruba landen wir um 5.00 Uhr in der früh in Amsterdam.