Diese
Woche vergeht im Flug. Das am Wochenende von einheimischen Gästen gut besuchte
Hotel ist an den Werktagen fast leer. Erwähnenswert ist der wunderbare Strand,
das warme Wasser, die sanfte Dünung und die gepflegte Anlage. Der an die Hotelanlage
angrenzende Naturschutzpark ist mit sogenanntem Secondary Forest bewachsen.
Als wir an einem Morgen den Wald durchstreifen erkennen wir den Unterschied
zwischen Primär- und Sekundärwald sehr gut. Im sekundären ist das Unterholz
undurchdringlich, Dornengestrüpp überwuchert die Wege. Wir bekommen den Eindruck,
die normalen Gäste des Ressorts nehmen die Gelegenheit zum Besuch der Natur,
die sich ihnen hier bietet, nicht wahr. Der Guide der uns begleitet ist zwar
mit einem Vogelbuch ausgerüstet, muss jedoch bei jedem Vogel, den wir sehen
nachblättern, um welchen es sich handeln könnte. Als wir im Gästebuch blättern,
lesen wir nur von begeisterten Berichten über die Orang Utan-Fütterungen, die
das Hotel jeden Nachmittag zur Belustigung der Besucher durchführt. Wir dürfen
nicht ungerecht sein, immer noch besser so als gar nichts. Aber unsere Erinnerungen
ans Danum-Valley mit dem unberührten Regenwald ist frisch und der sehr schlechte
Zustand der Trails hält uns von weiteren Besuchen ab. Unser Ausflug zum Fischen
ist da schon eher erwähnenswert. Mit einem kleinen Boot sind wir am Morgen aufs
offene Meer rausgefahren. Ein japanisches Ehepaar hat uns begleitet. Draussen
haben wir Anker geworfen und man hat uns Angelruten verteilt. Wir haben jedoch
bald bemerkt, dass die einheimische Methode mit einer Rolle und runterlassen
des Köders mit den Händen erfolgversprechender ist. Das kurze Zupfen des Fisches
ist so besser zu bemerken als mit der Rute. Das Dümpeln des Bootes und das über
die Reling lehnen scheint unseren Begleitern nicht sehr gut zu bekommen. Sie
sehen nach kurzer Zeit noch kränker aus als sonst und beginnen nach kurzer Zeit
die Fische auf eine andere Art zu füttern. Nach der Rückkehr haben wir den recht
ansehnlichen Fang dem Kapitän geschenkt. Meine zwei Runden auf dem Golfplatz
mit seinen 9 Löchern bringen mich immer mehr zur Ueberzeugung, dass ich irgendwann
mal meine Platzreife machen muss. Howard, der Animationmanager, übrigens der
einzige nicht einheimische Angestellte des Hotels, macht seine Sache nicht schlecht
und mobilisiert sogar Nicole zu ein paar Schlägen. Alles in allem ein gelungener
Abschluss unserer 97er-Ferien. Die Pizzeria im Rasa Ria-Ressort ist wirklich
zu empfehlen. Die Desserts einsame Spitze, die Bedienung äusserst nett und zuvorkommend.
Am Freitag müssen wir unser Zimmer bereits um 12.00 h verlassen. Die einheimischen
Gäste beginnen wieder, das Hotel in Beschlag zu nehmen. Wir dürfen aber den
Health-Club des Hotels benutzen, duschen und uns für die Heimreise bereit machen.
Im Nachhinein bedauern wir, dass wir den Health-Club nicht eher besucht haben.
Auch er ist wie alles geschmackvoll eingerichtet und Sprudelbad und Saunen machen
einen sehr sauberen Eindruck und vom Zweck des Health in diesem Kulturkreis
ist nicht viel zu bemerken. Um 16.00 h werden wir abgeholt und auf den Flugplatz
von KK gebracht. Die Ausreiseformalitäten sind rasch erledigt und wir fliegen
nach Kuala Lumpur. In der Abflughalle müssen wir uns beeilen, um alle Geschäfte
in den 3 Stunden die uns bleiben durchzumachen. Dann kommt schon der Aufruf
ans Gate. Der Abflug verzögert sich jedoch (zum Glück). In den überall aufgehängten
TVs wird gerade die Miss World-Wahl aus Indien übertragen. Wir bekommen gerade
noch die Verkündigung der Siegerin mit, dann müssen wir wirklich einsteigen.
Unser Wartenachbar hatte leider nicht so viel Glück, sein Flug ging 10 Min.
eher. Im Flugzeug hat sich der Kapitän für die Verspätung entschuldigt. Der
Kopilot scheint mit der Abflugszeit durcheinander gekommen zu sein. Es ist auch
nicht ganz einfach, aber um 0.00 h ist halt auch Datumwechsel. Unser Flug zurück
nach Zürich verläuft ereignislos. Die Gameboy-Spiele und die gezeigten Filme
führen zwar dazu, dass keine Langeweile aufkommt, aber es dauert doch fast ewig
bis wir in Zürich sind. Am Sonntag, 8. Nov. gehen unsere Ferien zu Ende. Borneo
ist auf jeden Fall eine Reise wert. Der Haze war nicht so schlimm wie in der
Presse beschrieben. Das Fehlen anderer Touristen eine einzigartige Erfahrung.
Wir kommen zurück.
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