Anamalai/Indhira Gandhi Wildlife Sanctuary - Munnar / Hotel Copper Castle

Gegen halb 8 Uhr fuhren Deena und der Driver zur Kantine, um sich um das Morgenessen zu kümmern und dann zu den ‚Ambuli Hills', um die beiden Paare abzuholen. Dann erlebte ich Deena, wie ich ihn bis jetzt noch nie gesehen hatte. Ich traf ihn bei einer lautstarken Auseinandersetzung mit dem Forest Officer S. Selvaraj in dessen Büro. Er erklärte mir später, dieser hätte von ihm Bezahlungen für Verpflegung verlangt, die Deena bereits an den Wirt geleistet hatte und für die er auch entsprechende Quittungen vorweisen konnte. Als er von Mr. S. Selvaraj eine entsprechende Rechnung und Quittung als Belege forderte, verweigerte er diese. Daran, dass an solchen Orten die Uhren etwas anders als in der Schweiz laufen, hatte ich mich schon längst gewöhnt gehabt, dass jedoch Touristen mit einer solchen Unverfrorenheit und Arroganz von Beamten der Regierung betrogen wurden, hatte ich noch nie erlebt. Als wir schliesslich um 09.30 Uhr wegfuhren, wurden wir nochmals an einer geschlossenen Barriere zurück-gehalten, bis der korrupte Chef grünes Licht gegeben hatte.

Doris hatte unmittelbar vor unserer Abfahrt noch einen handgeschriebenen Beschwerdebrief in den Briefkasten ‚For Suggestions' eingeworfen.

Bevor wir beim Wild Life Warden und Chef von Mr. S. Selvary in Pollachi vorsprachen, besuchten wir ein kleines Dorf mit etwa 20 Bewohnerinnen und Bewohnern, die praktisch ausschliesslich von Büffeln und ihren Produkten - vor allem der Milch - lebten. Deena sagte uns, diese Menschen hätten noch nie weisse Touristen gesehen. Auf alle Fälle schien unser Besuch für sie eine kleinere Sensation zu sein.

Im Büro des Wild Life Warden wurden wir zwar freundlich empfangen, hörten jedoch die in Indien übliche Entschuldigung, gegen Wünsche und Anordnungen des Ministers sei er machtlos. Doch zeigte er sich immerhin ernsthaft daran interessiert, die Missstände im Park und bei den Unterkünften zu beseitigen. Wir machten ihn darauf aufmerksam, dass wir nach Hause zurückgekehrt einen Bericht über unsere Reisen verfassen würden, in denen wir die wahren Verhältnisse im Indhira Gandhi Sanctuary nicht verschweigen könnten. Dies schien ihm schon etwas unangenehm zu sein.

Die Fahrt führte uns anschliessend nochmals durch einen Teil des Indhira Gandhi Sanctuarys bevor wir Tamil Nadu verliessen und nach Kerala wechselten. Die enge, zeitweise schlecht befahrbare Passstrasse schlängelte sich auf- und abwärts durch endlose Teeplantagen und stellte harte Anforderungen an den Fahrer und sein Fahrzeug. Als sich der Motor überhitzte, gingen wir eine kurze Strecke zu Fuss, um die vom Sitzen steifen Glieder wieder einmal etwas zu bewegen. Zum Glück ging es Nicole, die in der vergangenen Nacht an einer akuten Magen-Darm-Störung gelitten hatte, schon wieder besser. Wir wollten wenn möglich den verpassten Besuch in einer am Weg liegenden Teefabriken nachholen. Doch an den meisten Toren stand angeschrieben, sie empfingen keine Gäste, was auf Anfrage von einem Wächter bestätigt wurde.

Nach Durchquerung der Stadt Munnar erreichten wir um 15.30 Uhr das vor einem Jahr eröffnete Copper Castle Resort, das in einem recht wilden Tal oberhalb des Stauwehrs und des Elektrizitätswerks liegt. Wir bestellten Suppe und einige Sandwiches, bevor sich die meisten von uns bis zum Nachtessen in die geräumigen Zimmer zurückzogen oder die unmittelbare Umgebung erkundeten. Der Weg zurück zur Stadt war leider zu weit, um zu Fuss gehen zu können.

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