Dienstag, 7.3.2000 Isalo Nationalpark
Heute ist das Morgenessen auf 7.00 h angesetzt. Wir
machen eine Wanderung zum Piscine naturelle. In Ranohira holen wir wieder
unseren Führer ab und fahren zu einem Parkplatz wo der Aufstieg ins
Gebirge beginnt. Frederic versucht es auf jeden Fall. Als ihm eine Flussdurchquerung
als zu heikel erscheint fährt er beim Zurücksetzen unseren Bus
fest. Wir Touris dürfen mit dem Guide bereits Richtung Park vorangehen.
Noël und Frederic werden versuchen den Bus aus dem Schlamassel herauszumanövrieren.
Unser Aufstieg ins Gebirge wird von Perlhuhngeschrei
begleitet und ab und zu fliegt auch einer der Vögel vorbei und beäugt
uns dann unter Geschnatter von einer Sandsteinzinne aus. Der Weg ist recht
gut ausgebaut und führt nach dem Aufstieg über eine trockene
Hochebene auf der wunderschöne Zwergbaobab und Aloegewächse
vorkommen. Der Abstieg zum Schwimmbad eröffnet einen Ausblick auf
bizarre Sandsteinzinnen und Türme. Das Bad selbst ist eine Oase in
dieser kargen Sandsteinwüste. Ringsum wachsen Pandanus und Palmen
und das Bad ist sehr erfrischend, so sagen auf jeden Fall Patrick und
Barbara, die es gewagt haben, in die kühlen Fluten zu steigen. Auf
dem Rückweg kurz vor dem Parkplatz zeigt unser Führer plötzlich
nach rechts, da sind sie, die dritte Lemuren-Art die in diesem Park heimisch
ist. Die Kattas sonnen sich in der Mittagssonne am Berghang. Als ein Hund
auftaucht flüchten sie unter lauten Alarmrufen immer weiter den steilen
Berg hinauf. Zu unserer Überraschung wartet Frederic nun doch am
Parkplatz auf uns. Noël, der uns nach einer halben Stunde eingeholt
hatte, ist ebenso überrascht wie wir. Irgendwie hat Frederic die
Flussdurchfahrt doch noch geschafft. Wir fahren also die gesamte Strecke
zurück ins Hotel und verabschieden uns dort von unserem lokalen Guide.
Er wird zusammen mit Frederic, der auf seine üblichen 3/4 Kilo Reis
nicht verzichten kann, zum Essen ins Dorf fahren.
Wir sind dieses Mal schon
zu dritt, die das Zebu-Carpaccio probieren. Patrick hat das Gestrige problemlos
verdaut. An der Rezeption sind die Damen daran Kürbisse und Melonen
zu verzieren. Mit Filzstift, rotem Faden und buntem Geschenkbändchen
wird dem Gemüse ein Gesicht gegeben. Auch die Holzstatuen in der
Eingangshalle sind schon verziert und farbige Ballons verschönern
die Bar. Heute ist mardi gras. Die Fasnacht wird hier also auch gefeiert.
Den Nachmittag haben wir zur freien Verfügung und Nicole und ich
verbringen ihn am Pool des Hotels. Patrick und Barbara gehen etwas in
der nördlichen Umgebung des Hotels auf Wanderschaft. Südlich
ist es nach Aussage von Noël, wegen des Gesindels vom Saphir-Dorf
nicht empfohlen". Wir glauben ihm das aufs Erste, nachdem er
gestern abend sogar ohne irgend welchen Einwand Nicoles Geschichte von
den Sträflingen, die nachts freigelassen werden, um ihr Essen zu
klauen, bestätigt hat. Das Nachtessen ist auf 19.30 h angesetzt und
wir sind gespannt, wie der Karneval hier gefeiert wird. Auf jedem Tisch
steht jetzt eine der verzierten Melonen, und irgendwie scheinen sie den
Gästen am Tisch zu gleichen. Das Personal serviert in Halbmasken
und das Dessert ist eine Crêpe surprise mardi gras. Der Rum mit
Tamarind zur Verdauung schmeckt sehr speziell. Derjenige mit Zitronengras
zum Aperitif war besser.
Als wir zu unseren Zimmern
zurückgehen wartet die Natur noch mit einer kleinen Überraschung
auf. Ein Kauz hat in den Balken des Vordaches unseres Hauses Warte bezogen
und verschwindet auf jedes Geräusch in der Umgebung, um nach glückloser
Jagd wieder zurückzukehren, und den Photographen Modell zu sitzen.
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