Mittwoch, 8.3.2000 Isalo Fianarantsoa:
Wir machen uns um 7.30 h auf die Rückfahrt. Bis Ambalavao
wird sie von einigen Photostops unterbrochen. Die Welt sieht ganz anders
aus wenn die Sonne scheint. Die Piste auf der Hochebene macht einen sehr
angenehmen Eindruck und auch die Hirten sind zu scherzen aufgelegt. In
den kleinen Dörfern, die wir passieren ist Mais sowie Reis und Erdnüsse
zum Trocknen ausgelegt. Hier im Süden treiben sie bereits die Zebus
zum umtreten und düngen durch die Reisfelder. Wir beobachten auch
einige Chamäleons bei einem sehr gefährlichen Treiben, dem Überqueren
der Strasse. Ihre Langsamkeit ist hierbei ein grosser Nachteil. Heute
Mittwoch ist in Ambalavao Zebu- und Tuchmarkt. Die aus dem Süden
heraufgetriebenen Tiere werden hier von ihren Besitzern, die mit dem Taxi-Brousse
nachgereist sind, verkauft. Jeden Mittwoch sind so etwa 1000 Tiere hier,
die zum Verkauf anstehen. Am Tuchmarkt sieht es aus wie bei uns an der
Altkleidersammlung. Haufen von Kleidern auf Plastikplanen werden von Kaufinteressenten
durchwühlt. Wieviele Texaids-Säcke landen wohl hier unten? Nach
dem Mittagessen im Hotel Bougainvillea besuchen wir die Ambositra Papierfabrik.
Hier wird aus der Rinde eines Myrthengewächses, das im Süden
der Insel vorkommt, ein mit Blumen verziertes Papier hergestellt. Diese
Arbeit wird traditionell von Frauen verrichtet. Aber heute am 8. März
ist in Madagaskar der Tag der Frau und diese haben somit frei und wir
müssen uns mit den Männern zufrieden geben, die uns den Arbeitsprozess
demonstrieren. Die letzten 60 km bis Fianarantsoa bringen wir dann ohne
weitere Vorkommnisse hinter uns, unterbrochen nur von Stops um den Unterschied
von Regen und Sonnenschein auch auf Zelluloid festzuhalten. Das Hotel
Soafia ist auch heute abend unser Ziel. Diesmal sind die Zimmer die wir
beziehen nicht so riesig wie beim ersten Mal, aber immer noch mindestens
dreimal so gross wie ein Standardzimmer in der Schweiz. Wir freuen uns
auf das Nachtessen um 20.00 h. Doch die ausgebackenen Crevetten schwimmen
diesmal im Fett und das Zebu hängt uns allen ein bisschen zum Hals
raus. Diesmal scheint wirklich ein anderer Koch den Kochlöffel zu
schwingen, denn auch Nicoles Gemüse an Curry schmeckt nicht wie beim
ersten Mal. Noël bringt unsere Stimmung jedoch rasch auf Vordermann.
Er erzählt, er habe vernommen, dass die Strasse von Ranomafana erst
ab heute nachmittag wieder befahrbar war. Wenn wir die Rückreise
nicht gewagt hätten, wäre unsere Rundreise buchstäblich
ins Wasser gefallen.
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