Fauna
Für naturbegeisterte Touristen ist die Fauna Madagaskars wegen der
vielen endemischen (nur dort vorkommenden) Arten eine Reise wert. 90%
der Wirbeltierarten kommen nur auf Madagaskar vor und sonst nirgends.
Bei den Pflanzenarten sind es gar 95%. Die Lemuren sind als herausragendes
Beispiel speziell erwähnt. Während überall auf der Erde
die Affen die Lemuren verdrängt haben, konnten sie in der Abgeschiedenheit
Madagaskars überleben. Das Fehlen grosser Landraubtiere mag ebenfalls
dazu beigetragen haben. So gibt es doch auf der ganzen Insel kein Tier
das einem Menschen gefährlich werden kann. Der Artenreichtum ist
in den letzten 2000 Jahren, seit der Mensch seinen Fuss auf diese Insel
gesetzt hat, jedoch deutlich zurückgegangen. Es sind vor allem die
grösseren Arten, die dem Siedlungsdruck nicht widerstanden haben,
so ist der Riesenlemur und der Elefantenfussstrauss nur noch Geschichte.
Aber Madagaskar kann auch heute noch überraschendes bieten, wurde
doch der Goldene Bambuslemur überhaupt erst Ende der achtziger Jahre
entdeckt. Zu den absonderlichsten Gestalten im Dschungel von Madagaskar
zählt sicher das Aye-Aye oder Fingertier und das Tenrek, beides Arten
mit einer extremen Anpassung an ihre Umwelt. Die 53 Chamäleonarten
machen aber Madagaskar auch zum "Chamäleonland". Leider
begegnet man diesen Reptilien als Tourist meist nur in plattgewalztem
Zustand auf den Strassen der Insel. Ihre langsamen Bewegungen und die
Angewohnheit sich tot zu stellen machen sie ungeeignet für den Überlebenskampf
auf der Strasse. Zu erwähnen sind auch die etwa 200 Brutvogelarten
die es auf Madagaskar gibt. Auch hiervon ist etwa die Hälfte endemisch.
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